Science
«Praxis steht unter Handlungszwang – Wissenschaft steht unter Begründungszwang»
Was darf Sie erwarten bzw. worin liegen meine Kompetenzbereiche?
In Forschung und Lehre liegen meine Arbeitsfelder in den Bereichen
- berufliche und betriebliche Weiterbildungsforschung
- (pädagogische) Berufsgruppen und Organisationsforschung
- Professionalisierung personenbezogener Bildungs-/ Beratungs- und Dienstleistungsberufe
Institutionell bin ich als Professor für Berufspädagogik und als Akademischer Oberrat an der Berufsakademie für Gesundheits- und Sozialwesen Saarbrücken und am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in den Organisationseinheiten Berufspädagogik eingebunden.
Auf was lassen Sie sich dabei ein bzw. was müssen Sie investieren?
Ihr Investment lautet «wage es vernünftig zu sein». Wo Fakten fehlen, blühen Gerüchte, Mythen und Legenden. Insofern sollten Sie es sich gestatten soziale Phänomene wie betriebliche Weiterbildung und Personalentwicklung oder Beratungs- und Coachingformen aus ungewohnten Perspektiven zu betrachten und zu rekonstruieren. Theorie und empirische Rekonstruktion steht unter Begründungszwang und ein voreiliger Transfer in praktische Anwendungsbezüge sollten sie sich zunächst verbieten. Ebenso dürfen Sie sich darin ausprobieren, inwiefern Sie sich von liebgewonnenen Glaubenssätzen wie bspw. «Beratung ist zur Hilfe da» oder «Personalentwicklung dient dem Qualifikationserwerb» zu verabschieden und mit dem kühlen Gleichmut des Sozialwissenschaftlers auf die Dinge und (empirischen) Realitäten zu blicken. Getragen wird meine wissenschaftliche Arbeit von einem Satz von Wittgenstein: «Das es mir so scheint, heißt nicht, dass es so ist».
Wie sieht ein typisches Arbeitssetting aus?
Im Rahmen der akademischen Lehre wird in Prework, Präsenz und Postwork Einheiten gearbeitet. Durch Lernvideos wird ein Blended Learning geschaffen, das der Verfestigung und Wiederholung von Grundlagen dient. Einzelne Seminare folgen dem Prinzip des Flipped Classroom und nutzen Präsenz-Einheiten zur gezielten Reflexion
Wie kann man sich ein Beispiel vorstellen?
Planspiel «Betriebliche Aus-/Weiterbildung». Das Planspiel wurde u.a. im Rahmen innovativer Hochschullehre prämiert und für den Lehrpreis des Landes Rheinland-Pfalz nominiert.