Seit Mai 2016 besteht in Steinweiler unser Cluster Science – Consulting Inspiration, in welchem arbeits-, berufs- und betriebsbezogene Perspektiven zusammengefasst wurden.

Der heutige Arbeitsschwerpunkt bildet die Praxis der Wissenschaft, wenngleich biografische Anfänge im Kontext der Beratung und Praxisbegleitung liegen. Gleichsam stehen Theorie und Praxis in einem Relationsverhältnis, was gleichsam für einen Sozialwissenschaftler eine bedeutsame Kategorie konstituiert. Es erweist sich als nicht unproblematisch, dass der Gegenstandsbereich – mit welchem ich befasst bin – d.h. Betriebs-/Organisations-/Berufspädagogik bzw. betriebliche und berufliche (Weiter-)Bildung (inkl. in den Domänen verausgabter Prozesse) auf einen Anspruch verweisen, der auf zweierlei Referenzen Bezug nimmt: Das Prozedieren zwischen praktisch-konzeptioneller Reflexionsperspektive und analytisch-deskriptiver Betrachtung (vgl. Dewe/Schwarz 2017). Diese zentrale Spannungslage resultiert aus der Differenz von Pädagogik als quasi sozialreformerischer Gestaltungsoption im Modus angemessen/unangemessen (Handlungszwang von Praxis) und Sozial- und Erziehungswissenschaft als Reflexionsinstanz im Modus wahr/unwahr (Begründungszwang von Wissenschaft). Die Konsequenz ist klar: Dem Akteur wird der Anspruch des reflexiven Prozedierens zwischen praktischen Handlungsoptionen und theoretischen Bezügen aufgenötigt…

Szensky formulierte diesen Aspekt pointiert: „Praxis ist gezwungen zu handeln und neigt deshalb dazu, Wirklichkeit als Gegebenheit zu nehmen. Theorie erschließt dagegen deren Möglichkeitshorizont(Szensky 1981, S. 156) und Göhlich formulierte treffend: „Wichtig ist die Erkenntnis, dass die Akteure des organisationspädagogischen Diskurses eine Wahl haben. Sie können sich entscheiden, der Praxis ihre Theorie als Leitfaden anzubieten oder ihre Theorie forschend an der Praxis zu prüfen“ (Göhlich 2010, S. 23).

Bedeutsam ist jedoch nur eins: Betreibe ich Wissenschaft, oder betreibe ich Praxisbegleitung? Beides verbunden wird nicht gelingen und stellt ein Trugbild dar! Es bleibt aber; dies nüchtern zu reflektieren und gleichsam demütig anzuerkennen. Der Slogan: „Wissen was man kann – können was man weiß“ möchte dies transportieren.

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