Im Rahmen von Hochschullehre standen wir immer vor der Herausforderung, zum einen Mythen, Sagen und Legenden zu Aspekten der ´betrieblichen Weiterbildung/Personalentwicklung/People and Culture Development/Learning Management´ etc. aufzuarbeiten und andererseits diese Aspekte den Studierenden auch zugänglich zu machen. So entstand die Idee, sich mit einem ungewöhnlichen Format dieser Herausforderung zu nähern. Satire und Kabarett sind mir eine Leidenschaft und so entstand die Idee ´Satire meets Hochschullehre´ und das Podcast-Format ´Der betriebspädagogische Märchenwald´. Der Podcast möchte gleichermaßen zu Neugier, theoretischer Reflexion und Verrücktheit inspirieren. Wie sagte Steve Jobs; “Stay hungry, stay foolish!” Hier das erste Beispiel… weitere werden folgen 🙂

Der Betrieb – eine pädagogische Institution?!

Schon oft und vielfach, hat man davon gehört
und sich bisweilen, nicht weiter dran gestört,
in Büchern steht‘s, in manchen Texten, und auch dicken Bänden,
in großen Lettern funkelt es, vereinzelt von den Wänden,
als Heldenepos wird‘s erzählt und vielfach in Legenden,
als Märchensage scheint es wohl, leider nie zu enden!

Gemeint ist die Mär, die alles versucht zu umfassen,
und die rezipiert wird, von den BP-Studie-Massen,
die wie ein Nebel als ganz dichter Schleier fungiert,
Erkenntnis, Kritik und Durchsicht so gut wie negiert,
die den Blick auf den Gegenstand völlig verstellt,
statt ihn klar und auch nüchtern für jeden erhellt!

Vom Betrieb ist die Rede – es klingt schon wie Hohn,
er sei eine, ´pädagog‘sche Institution´,
man will pädagogisch, ihn gern konzipieren,
mit passenden Gründen, dies legitimieren,
es stets wiederholen, macht die Sache nicht besser,
selbst als Anglizismus, den Sprecher nicht kesser.

Mit dem Märchen vom Froschkönig, ist es vergleichbar,
faszinierend gleichwohl, und trotzdem nicht wahr,
küsst man ihn voll, und mit reichlich Hingabe,
wird aus dem Frosche ein prinzlicher Knabe,
seh‘ ich den Betrieb, mit pädagogischem Blick,
wird aus ihm eine Schule, – das ist hier der Trick!

weil gelernt im Betrieb wird – und sicherlich viel,
folgt als Ort der Zweckhandlung, er anderem Ziel,
Arbeit an und Veränderung von Personen,
ist kein Selbstzweck für ihn, sondern soll sich gar lohnen!
Die Organisation, soll sich reproduzieren,
der Betrieb mehr einnehmen, als was zu verlieren!

Drum werte Hörer gebt fein Acht,
was Wissenschaft euch mitgebracht:
sozialwissenschaftlich, das Ganze gesehn,
lichtet den Nebel, lässt von dannen ihn wehn,
vor Dogmatik gebt acht, die die Sinne ´umwabert´,
und von ´pädagog‘scher Institution´ gar labert!

Denn steht die Sonne der Erkenntnis tief überm Land,
wirft auch ein Zwerg lange Schatten, das liegt auf der Hand,
Drum bleiben Sie kritisch, mit den Sinnen hellwach,
und dies nicht nur im Auto, sondern auch unterm Dach!
Dann ist Ihr Glas nie halb leer, sondern immer halb voll,
und für Euer Studium gilt: alles Weitere toll

Und damit bin ich hier nun raus,
und bitte höflichst um … Applaus!

(Martin Schwarz)