Im Rahmen des Europatags der BA GSS (Berufsakademie für Gesundheits- und Sozialwesen Saarland) wurde am 10.05.2019 der Beitrag „(Inter-)Professionalität im Kontext disparater Handlungslogiken“ beigesteuert, der den Modus professionellen Handelns – bspw. von Ärzten, Pflegern, Physiotherapeuten, Lehrern und Beratern – im Kontext von spezifischen, organisationalen Einfassungen thematisierte (bspw. in Krankenhäusern, Schulen, Beratungseinrichtungen etc.).

Rekonstruiert wurde, dass professionelles Handeln als Kompetenz empirisch nie im „luftleeren Raum“ zur Performanz gebracht werden muss, sondern immer in Organisationsgefügen eingebettet stattfindet. Diese Organisationsgefüge als Strukturmerkmale erweisen sich als funktional bzw. dysfunktional für die Hervorbringung von professionellem Handeln und es gilt ihnen im Kontext von tiefgreifenden sozialen Wandlungsprozessen in der Organisations- und Professionsforschung weiter Aufmerksamkeit zu schenken. Strukturtheoretisch rekonstruiert wurde in diesem Zusammenhang neben der ´Professionalität 1. Ordnung´ die reflexiv zu werdende ´Professionalität 2. Ordnung´, welche sich anschlussfähig zu halten hat an organisationale und institutionelle Gegebenheiten bzw. Rahmenbedingungen. Deutlich wurde, dass neben der Nachvollziehbarkeit und Plausibilität der Kategorie ´Professionalität 1. Ordnung´ der empirische Nachweis zum Gegenstandsbereich ´Professionalität 2. Ordnung´ noch zu führen ist. Hier ist Theorie (noch) weiter als Empirie!